Mittwoch, 26. November 2014

Die Legende von den "unheimlichen Gästen"

Weil bald schon der "Tuifltog" da ist, kommt hier passend eine Sage, die einen das Fürchten lehren kann:

Unheimliche Gäste
Eine halbe Stunde von Partschins entfernt, stand einst ein Schloss, dessen Besitzer ein wohlhabender Graf war.
Er genoss das Leben und feierte ein Fest nach dem anderen. Eines Tages rüstete er ein glänzendes Gelage und lud dazu die Vornehmsten seiner Nachbarschaft ein.
Allein, als die Zeit des Mahls da war, war kein einziger Gast erschienen.

Da begann der Graf alleine zu zechen. Als er bereits betrunken war und noch immer kein Gast erscheinen wollte, schrie er zornig: "Ei, dass doch die Teufel aus der Hölle kämen und mit mir schmausten!" Dann trank er missmutig weiter. Da dröhnte Hufschlag vom Hof herauf. Ein Diener meldete, es seien Reiter drunten, schwarz wie die Nacht. Jeder von ihnen wäre einen Kopf größer als der längste Mensch, und sie begehrten eingelassen zu werden. Darüber erschrak der Graf und rief: "Sperrt die Türen und flüchtet aus dem Hause!" Er selbst besann sich nicht lange, sondern verschwand eiligst durch einen geheimen Gang. Im Schloss aber krachte es, als wenn alles zusammenstürzte.

Die verriegelten Türen zersplitterten und die schwarzen Reiter kamen herauf in den Speisesaal und setzten sich um die gedeckte Tafel. Einer nach dem anderen ergriff einen Weinkrug, ging zum Fenster und trank dem Grafen im Freien höhnisch zu. Sie winkten ihm, wieder zu ihnen in den Saal zu kommen. Da er dies nicht tat, drohten sie ihm, indem sie eine Wiege aus dem Fenster hielten, in der das jüngste Kind des Grafen lag, ein Knäblein, das bei der übereilten Flucht aus dem Schloss vergessen worden war. Entsetzt beschwor der Graf seine Diener, das Kind zu retten. Er selbst vermöge es nicht, weil er sich durch seine frevelhaften Worte in die Macht der Teufel begeben habe.

Alsbald trat sein treuester Diener mutig den Weg in das Schloss an. Er schritt in den Saal, trat kühn vor die schwarzen Gäste, schlug ein Kreuz und rief: "Im Namen Jesu Christi, in dem dieses Kindlein getauft ist, nehme ich es euch!"
Siehe da, die Teufel überließen ihm nicht nur willig das Kind, sondern entwichen zudem aus dem Saal, freilich nicht ohne großes Gepolter und unter Zurücklassung eines höllischen Gestanks.

Hernach musste man lange mit geweihtem Weihrauch räuchern und mit Weihwasser sprengen, bis die Luft wieder rein wurde. Der Graf unterzog sich darauf willig einer schweren Buße. Den treuen Diener belohnte er reichlich. Die Teufel aber bat er nie wieder zu Gast, abera uch nie mehr jene Gäste, die ihn im Stich gelassen hatten.

(Auszug aus dem Dorfbuch von Partschins von Ewald Lassnig)

Fazit: Wer die Teufel nicht heraufbeschwört, braucht am "Tuifltog", dem 5. Dezember auch keine Angst davor zu haben! :-)

Mittwoch, 19. November 2014

Die Legende vom Kreuz auf der Töll


Das Kreuz ist das Ehrenzeichen der Christen, das heilige Zeichen der Gottesverehrung.  In der Heimat finden wir es in Kirche und Friedhof, in Haus, Wald und Feld.
Allerlei haben Sage und Legende aus alter Zeit vom Kreuz und seiner Kraft überliefert - manche Erzählung wurde umgestaltet und ausgeschmückt.

So steht auf der Töll gar ein wunderbares Kreuz, das einst auf der Etsch dahergeschwommen kam. Die Töller fischten es aus den Fluten und stellten es in das Kirchlein St. Helena. Da beobachteten sie bald, dass es wachsende Haare hatte, sodass diese nach und nach in Locken auf die Schultern herabfielen. Darüber war große Freude und Andacht. Doch eines missfiel am Bilde: Christus schien einen viel zu langen Hals zu haben. Da schnitt man, um diesen Fehler ganz zu verbessern, den Kopf ab, machte den Hals kürzer und setzte ihm den Kopf wieder auf. Seitdem hat aber das Wachsen der Haare aufgehört. Jammerschade ist es, dass der Hals jetzt so kurz ist, denn der herumgehende Schuster hat gesagt, er habe nirgends eine ähnliche Abbildung von Christus gesehen, als dieser noch den langen Hals hatte.

Auszug aus dem Dorfbuch der Gemeinde Partschins von Ewald Lassnig.

Hier geht's zu den Informationen zur St. Helena Kirche in Töll

Freitag, 14. November 2014

Das 2. Leben eines Traktorschlauchs

Jetzt wo die Apfelernte abgeschlossen ist und die süßen Früchte im kühlen Keller lagern, kommen auch die Traktoren wieder in die Garage. Der eine oder andere wurde sicher wieder sehr beansprucht und der Traktorschlauch muss gewechselt werden.
Da wir Südtiroler ja bekanntlich nichts wegschmeißen, was noch gebraucht werden könnte, kann auch einem ausgedienten Traktorschlauch ein zweites Leben eingehaucht werden.
So hat sich das Monika Braunhofer ausgedacht und fertigt seit geraumer Zeit Handtaschen für Sie und Ihn aus diesem Material.
Diesen Sonntag gibt's im Taufenbrunn zu sehen, was die Partschinser noch so alles Kreatives können ...