Donnerstag, 29. August 2013

Klumpergoss, Mulitoat, Testamentloch

Was wäre  unsere Kulturlandschaft ohne die Flurnamen: nur halb so spannend! Und solche Namen gibt es in Partschins, Rabland, Töll zur Genüge. Laut Dorfchronist, lebendiger Enzyklopadie und Autor des Dorfbuches von Partschins, Ewald Lassnig, wurden 42 verlässliche Gewährspersonen bei der Erhebung der Flurnamen befragt.

Insgesamt wurden 2.336 (zweitausenddreihundert-sechsunddreißig) dieser Flurnamen erhoben und im Partschinser Dorfbuch niedergeschrieben. Ausserdem in den Gemeindebrowser übertragen und können online auf der Orthophotokarte eingesehen werden.

Sehr viele dieser Flurnamen gibt es im Zieltal. Und hinter jedem Namen steht eine Geschichte. Einige lassen sich erahnen, andere wiederum finden sich in Sagen wieder.

Hier ein klitzekleiner Auszug an spannenden Flurnamen: Kölberrascht, Schieche Muer, Mietbödele, Bluatscheißwosser, Hennestiag, Kolchofn, Nasreiter Insl, Schmolzmühl, Hexnloch, Walterscheißplott, Stiereggele, In Verbrenntn, Bärntol, Fuxgond, Krogn, Fleischbonk, Plentnknott, Hiasnplott, Leachnermarianneschupf, Peatertol, Karlknott, Drischstoll, Hanslbrunn, der Schneidige, Rifflen, Schworzberbödele, Durrer Storz, Honnesnwort, Fuxpaul, Ouberlechnerhiasnbild, Marendbichl, Hiehnerknöttl, Runenporz, Houlerboch, Muetergottesworter, Gingglgatter, Höllntol, Ursche (Jousepp), Lotterboudn, Staab, Blech, Kotznlarch, Kesslries, Peatertol, Trinemohd, Filzlait, In Ausghocktn, Kuahroscht, Olte Broatebnerin, Professerloch, Schimmlter Knott, Roppnknott, Sechshocknocker, Fockntoat, Gamsbichl, Innerer Sock, Kotznloater, Lotterwegele, Amerikanerstuan, Schwommentol, Hiasnplott, Beschwörungstuan, Boazner Stiag, Heegedäxnstuan, Gschriebmer Knott, Joggnstub, Louser, Morderfollruan, Oltgrinthitt, Olts Partschinser Herz, Wolfnloch, Knottlbar, Kalenderstuan, Schnopswies, ...

Geschichte zum Flurnamen Schmolzknott: http://tvpartschins.blogspot.it/2013/07/der-schmolzknott.html

Montag, 26. August 2013

Vom richtigen Zeitpunkt

Der Südtiroler Apfel gehört gemeinsam mit anderen Regionen Italiens zu den Big Playern in der Apfelwirtschaft.
Die Ernte der ersten Apfelsorte beginnt wohl in den nächsten Tagen. Gala - die glamouröse, knackig-feste Sorte  mit wenig Säure macht den Anfang.

Aber wer bestimmt, wann der richtige Erntezeitpunkt ist?

Je nach Apfelanlage werden verschiedene Indikatoren für den Reifeindex errechnet. Die wichtigsten Parameter sind dabei der Stärke- und Zuckergehalt, sowie die Festigkeit des Fruchtfleisches.

Denn, wird ein Apfel zu früh geerntet, so ist er geschmacklich nicht ausgerreift und entspricht nicht den strengen Qualitätskriterien. Wird er zu spät geerntet, dann ist er überreif und kann nur mehr für kurze Zeit ohne Qualitätseinbußen gelagert werden.
Also gilts: der richtige Erntezeitpunkt für jede einzelne Apfelsorte in jeder einzelnen Apfelanlage ist entscheidend für beste leckere Äpfel!

Die größten Apfelproduzenten weltweit gemessen nach Tsd. Tonnen

1) China
2) USA
3) Türkei
4) Italien
5) Indien
6) Polen
7) Frankreich
8) Iran
9) Brasilien
10) Chile
11) Russland
12) Ukraine
13) Argentinien
14) Deutschland
15) Japan
16) Nordkorea
17) Südafrika
18) Usbekistan
19) Spanien
20) Mexiko
Quelle: wikipedia

Mehr Infos gibt's bei den wöchentlichen Apfelführungen mit Christine Schönweger!

Hier klicken für's Apfelstrudel-Rezept


Weitere Blogs zum Thema Apfel:
http://tvpartschins.blogspot.it/2012/10/sortenvielfalt-sudtiroler-apfel.html
http://tvpartschins.blogspot.it/2012/09/nicht-nur-eva-pfluckt-apfel.html

Freitag, 23. August 2013

Saltner wau wau

Die Saltner waren Flurhüter und wurden zu früheren Zeiten vor allem zum Schutz gegen Traubendiebstahl eingesetzt. Um den 10. August wurde er immer in Vertrag genommen und am Hochunserfrauentag trat er meist seinen Dienst an. Am 3. Sonntag im Oktober beendete er diesen dann wieder.
Mit seinen zahlreichen Federn am Hut und seiner Hellebarde war er besonders bei den Kindern als Schreckgespenst gefürchtet und keiner wagte es, ein Träublein oder auch Nüsse und Kastanien zu stehlen. Einzig bei schwangeren Frauen ließ er Nachsicht walten.

Wenn den Kindern auch unheimlich war, so sangen sie trotzdem:
"Saltner wau wau, die Weimer sein blau, die Köstn sein siaß, inser Soltnr hoaßt Hias!"
(Weimer=Trauben, Köstn=Kastanien)

In Richtung Wasserfall kommt man zum "Salten" - gar alte Kastanienbäume gibt es dort noch - vielleicht hat auch dort einst ein Saltner Dienst getan.


Am Salten - Einstieg zum Partschinser Waalweg

Freitag, 16. August 2013

Die Sage um das Rasner Kreuz


Die Errichtung von Kapellen, Bildstöcken und Feldkreuzen war seit uralten Zeiten Ausdruck lebendigen christlichen Glaubens und tief verwurzelter Frömmigkeit. Sehr oft geht deren Entstehung auf ein Versprechen in Notsituationen zurück, wie dies nach mündlicher Überlieferung beim Rasner Kreuz (1416 m) am Partschinser Nörderberg, am Eggersteig im Hochwald auf Halbweg zwischen Malbach und Aschbach gelegen, der Fall sein soll.

Dabei hat sich im Jahr 1820 folgendes zugetragen:
Ein alter Bauer vom Rasnerhof in Partschins wollte gegen Abend nach der schweren Holzarbeit in den Sümpfen unter dem Vigiljoch den Heimweg antreten, als ihm ein riesiger Braunbär den Weg versperrte. In seiner Not flüchtete der Mann auf einen hohen Baum, wo er in einer Astgabel die Nacht verbringen musste. Erst gegen Morgen verließ der Braunbär, der einige Male versucht hatte den Baum zu erklettern, seinen Wachposten und trottete davon.
Als Dank für die glückliche Errettung aus seiner misslichen Lage ließ der Rasnerbauer an dieser Stelle ein Feldkreuz errichten. Die nachfolgenden Generationen betrachten es stets als Ehrensache, für die Pflege und Erhaltung des sakralen Kleinods zu sorgen. Dies war öfters der Fall, da Wind und Wetter dem Wegkreuz arg zusetzten.

Allerdings ist zu erwähnen, dass die uralte Tanne, an der das Kreuz befestigt war, allen Unbilden der Witterung standhielt. Weder Blitzschlag, Sturmwind noch Schneedruck konnten ihr etwas anhaben. In unmittelbarer Nähe des Rasner Kreuzes kann der aufmerksame Beobachter auf einer kleinen Waldkuppe die spärlichen Überreste einer rund 5000 Jahre alten Wallburg entdecken. Die prähistorische Siedlungsstätte ist fast oval und hat eine Innenfläche von 20x40 m.

(Auszug aus dem Dorfbuch Partschins von Ewald Lassnig)

Hier gehts zur Wanderkarte

Mittwoch, 14. August 2013

Brennessel-Nudel

Italienisches Gericht mit Partschinser Brennesseln

Für 4 Personen

Für den Teig:
500 g mehlig kochende Kartoffel
2 Eigelb
1 Handvoll Parmesankäse
50 g kurz gebrühte und aufgemixte Brennesselblätter

120 g Weizenmehl 00
20 g Hartweizenmehl (oder doppelgriffiges Mehl oder 40 g Weißbrotbrösel)
Salz, Pfeffer
etwas geriebene Muskatnuss

Die Kartoffeln im Ganzen gar kochen, dann schälen und noch warm durch die Kartoffelpresse drücken.
In eine Schüssel geben und alle Zutaten beimengen. Mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen und alles zu einem Teig kneten. "Fingernudel" rollen und in kochendem Salzwasser langsam gar werden lassen. 


Schmecken wunderbar mit Butter und Parmesankäse oder in einer Lauch-Sahne-Sauce: In einer Pfanne etwas Lauch (oder Frühlingszwiebel) leicht anschwitzen, Sahne dazugeben,  mit Salz und Pfeffer abschmecken und die Brennesselnudel darin schwenken. 

Wer sich lieber in einem unserer Restaurants, Gasthäusern oder Buschenschänken verwöhnen lässt - hier klicken!

 

Samstag, 10. August 2013

Wie das Wetter am Himmelfahrtstag ...

… so der ganze Herbst sein mag. Dies besagt eine alte Bauernregel. Den Prognosen zufolge dürfte somit auch der Herbst eine grandiose Jahreszeit werden. Das Hydrographische Amt in Bozen sagt für den 15. August Temperaturen von 30° voraus.

Maria Himmelfahrt wird auch “Hochunserfrauentag” genannt und ist das älteste Marienfest der katholischen Kirche. An diesem Tag werden Kräutersträuße geweiht, da der Legende nach bei der Öffnung des Mariengrabes Blumen anstatt ihres Leichnams gefunden wurden.

Zu einem großen “Frauenbuschn” gehören 72 Pflanzen, zu einem kleinen mindestens sieben:
Himmelbrand (Königskerze), Frauenschuh, Wegwart, Brennende Liebe, Rauten, Johanniskraut, Wohlgemut, Edelweiß, Minze, Kamille, Saturei, Donnerkugeln (Stechapfel), Tausendguldenkraut, Wermut, Karbendl, Sinngrün um nur einige zu nennen.


Die gedörrten Weihkräuter sammelt die Bäuerin in einer Schachtel, wo auch die gesegneten Palmkätzchen aufbewahrt sind, und gibt sie in einen Kasten, um sie gleich bei der Hand zu haben, denn sie streut davon in die Herdflamme, so oft gefährliche Gewitter aufziehen als Schutz gegen Hagel und Blitz.

Wenn der Bauer räuchernd durchs Haus geht, mischt man davon darunter; bei Krankheiten von Mensch und Vieh wird die Schachtel hervorgeholt, für die Leute bereitet man einen Kräutertee, dem Vieh mischt man die Kräuter ins Futter.

Hier mehr zu Brauchtum und Traditionen

Donnerstag, 8. August 2013

Der Rablander Schorsch

Georg Friedrich von Lingke, vulgo "Rablander Schorsch", ist seit 5 Jahren hier ansässig. Er ist Herzog von Meranien und Graf von Andechs. Er stammt aus dem Hannoveranischen Königshaus, ist mit dem Englischen Adel verwandt, ist Professor für Historische und Systematische Musikwissenschaft, Komponist und Musiker. Er hat u. a. mit Phil Collins für den Film und das Musical "Tarzan" zusammengearbeitet. In 29 Ländern hat er gewirkt und war überall dort für unterschiedliche Kompositionen und von bekannten Leuten aus dem Musikbusiness verpflichtet.
Hinter seinen wachen und Fröhlichkeit ausstrahlenden Augen spielt die Musik - seine Kompositionen entstehen im Kopf. So hat er auch in nullkommanichts mal eben die Musik für den youtube-Video der neuen Aschbach-Bahn komponiert. Im Gasthaus Happichl spielt er regelmäßig Country-Musik.
Georg Friedrich von Lingke ist unkompliziert, hat im Kindergarten Frühmusikalische Erziehung unterrichtet und als Musiklehrer gearbeitet - für die Höllentaltuifl ist er als Nikolaus für die nächsten Jahre fest engagiert.
Er hat Flausen im Kopf, diese hat er wohl in seiner Kindheit auch umgesetzt. Er schmunzelt und erinnert sich.
Aus all den Ländern die er gesehen und kennengelernt hat, hat er sich Südtirol, und dabei Rabland ausgesucht: "Ich habe das Gefühl, dass ich immer schon dagewesen bin. Heimat ist da, wo man sich wohlfühlt, wo man nicht weg will", sagt er. "Ich hab schon viele Heimaten gehabt, aber so eine wo man sagt: Hier bleib ich und werde alt - das habe ich erst hier." "Wenn wir Familienbesuche machen (müssen), beschleicht uns schon in Bozen das Heimweh!"

Montag, 5. August 2013

Wünsch Dir was ...

Wer hat nicht schon mal an so manchem lauen Sommerabend in die dunkle Sternennacht geblickt und auf eine Sternschnuppe gehofft? Man sagt, die Wünsche an die man beim Fallen einer Sternschnuppe denkt, gehen in Erfüllung. Einer meiner ersten Wünsche war als Kind ein eigenes, neues Fahrrad – und ja – wenn auch erst einige Jahre später, war es da! Und seit diesem Erfolg läßt mich die Zeit, wie auch wohl andere Menschen zur intensivsten Sternschnuppenzeit, wieder in den nächtlichen Himmel blicken! Also: Legen Sie sich einen Wunsch zurecht!

 

Die Perseiden sind ein jährlich um den 10./12. August wiederkehrender Meteorstrom. Die Perseiden bestehen aus den Auflösungsprodukten des Kometen 109P/Swift-Tuttle, dessen Bahn die der Erde immer um den 12. August kreuzt. Der gesamte Aktivitätszeitraum der Perseiden erstreckt sich vom 17. Juli bis zum 24. August. Die Zahl der Meteore wird immer dann größer, wenn die Erde auf ihrer Umlaufbahn der früheren Bahn des Kometen besonders nahe kommt.

Im Volksmund spricht man von den “Laurentius-Tränen” , da sie stets um den Ehrentag des Laurentius von Rom erscheinen. Dieser soll am 10. August 258 auf kaiserlichen Befehl den Tod auf dem Feuerrost erlitten haben. Der heilige Laurentius ist der Schutzpatron der Armen, der Bäcker und der Köche. In ländlichen Gegenden wurde früher an diesem Tag nicht gekocht, weil man ungestraft kein Feuer machen durfte.